Wir haben es alle bemerkt, die einen gezwungenermaßen, die anderen leidvoll, andere vielleicht auch lustvoll: die Durchdringung der Unternehmen mit Informationstechnologien hat in den letzten 30 Jahren ständig zugenommen und in den letzten Jahren eine neue Qualität erreicht. |
|
Selten hat jedoch eine Neuerung so viele Umwälzungen mit sich gebracht, wie die, die wir Betriebswirtschaftliche Standardsoftware, ERP-Software, Unternehmensweite Komplettlösung oder auch einfach Standardlösung nennen. Eine preiswerte „Software von der Stange“, die viele Unternehmen auf einen höheren Stand der Informationstechnologie hebt oder ihnen zumindest die immensen Kosten des Weiterbetreibens der alten Programme erspart. |
|
Dieses Phänomen ist schon erstaunlich, soll doch diese Software idealtypisch einen großen Teil der Unternehmensaktivitäten in immer höherer Detaillierung abdecken und geht sie doch implizit davon aus, dass es eine Software für die Strukturen und Abläufe in vielen verschiedenen Unternehmen geben kann. |
Eine für Alles? |
Sie ist also Standardsoftware (vgl. Kapitel 3) und sie deckt das ab, was im Folgenden, etwas ungenau, als betriebswirtschaftlicher oder auch kaufmännischer Bereich eines Unternehmens bezeichnet wird (vgl. hierzu Abschnitt 3.1 „Genauere Abgrenzung“), weshalb sie Betriebswirtschaftliche Standardsoftware (BSSW) genannt wird. |
Namensgebung |
Zurück zu dem Anspruch dieser Software, für viele (wenn nicht alle) Unternehmen geeignet zu sein. Er bleibt erstaunlich, denn betrachten wir, über eine größere Zahl von Unternehmen hinweg, einen bestimmten betriebswirtschaftlichen Anwendungsbereich, z.B. die Finanzbuchhaltung, die Auftragsabwicklung, die Kontaktbearbeitung oder das Personalwesen, stellen wir fest, dass er in den einzelnen Unternehmen natürlich sehr unterschiedlich gestaltet ist. Dies gilt selbst für Bereiche wie die Finanzbuchhaltung, die durch Vorschriften, gesetzliche Regelungen und die betriebswirtschaftliche Theorie vorgeprägt sind, viel mehr aber für Gebiete wie Materialwirtschaft, Produktionsplanung, usw., die durch das Produkt, den Produktionsprozess, die jeweilige Firmenkultur und andere Dinge geprägt und daher sehr unterschiedlich sind. |
Vielfalt vs.
„Einfalt“ |