A

Ablauforganisation

„Unter Ablauforganisation versteht man die Gestaltung von Arbeitsprozessen. ... Man unterscheidet

(1) die Ordnung des Arbeitsinhalts,

(2) die Ordnung der Arbeitszeit,

(3) die Ordnung des Arbeitsraumes,

(4) die Arbeitszuordnung“ [Wöhe 1993, S. 196].

Aufbauorganisation

Mit Aufbauorganisation ist die Zerlegung der Gesamtaufgabe einer Organisation in Teilaufgaben angesprochen. Die Zerlegung muss so erfolgen, dass ein effektives Zusammenwirken bei der Abwicklung konkreter Geschäftsprozesse möglich ist. Mit diesem Begriff bezeichnet man die entstehende Organisationsstruktur als solche wie auch die Tätigkeit des Organisierens selbst:

„Erste Aufgabe der Aufbauorganisation (wenn wir sie als Tätigkeit des Organisierens verstehen) ist also die Analyse und Zerlegung der Gesamtaufgabe des Betriebes (Aufgabenanalyse). Die zweite Aufgabe besteht dann darin, die Einzelaufgaben zusammenzufassen, indem „Stellen“ gebildet werden (Aufgabensynthese), wobei sich aus der Aufgabenstellung Beziehungszusammenhänge zwischen diesen Stellen ergeben“ [Wöhe 1993, S. 183].

B

Bewegungsdaten

„Die Bewegungsdaten lassen sich in Transferdaten, die Vormerkdaten und die Archivdaten untergliedern. ... Transferdatenbestände enthalten solche Daten, die von einem Programm generiert oder bearbeitet wurden und nun einem anderen geliefert werden. ..." [Mertens 1995, S. 21f]

„Bewegungsdaten sind Daten mit einem zeitlichen Bezug. Sie dienen der chronologischen Speicherung aller Vorgänge und entstehen im Verlauf der Geschäftsprozesse. Typische Bewegungsdaten sind die Kundenaufträge, die Bestellungen oder die Fertigungsaufträge. Inhalte von Bewegungsdaten können Plan- oder Istdaten sein.“ [Hohmann 1999, S. 92f] Siehe auch: Stammdaten

G

Graph, Graphentheorie 

Für die Beschreibung im Rahmen des Kontrollflusses benutzen auch die UML-Autoren Begriffe der Graphentheorie. Hier vor allem zwei:

  • Kanten / edges
  • Knoten / nodes

Ein Graph besteht aus Knoten, die durch Kanten verknüpft sind. Hier in der UML sind die Kanten immer gerichtet, so dass es sich um gerichtete Graphen handelt.

N

Nebenläufigkeit

„Haben zwei Aufgaben weder eine direkte noch eine indirekte Verbindung, so sind sie nebenläufig, d.h., sie können nacheinander oder nebeneinander ablaufen.“ [Österle 1995, S. 95]

„Die Ablauffolge beschreibt, ob eine Aufgabe nach einer anderen Aufgabe (Präzedenz), gleichzeitig mit ihr (Parallelität) oder unabhängig von ihr (Nebenläufigkeit) ablaufen soll.“ [Österle 1995, S. 51]

O

Organisationseinheit

Eine Organisationseinheit ist eine Zusammenfassung von einer oder mehreren Stellen zu einem selbständigen Teil der Organisationsstruktur eines Unternehmens.

R

Referenzmodelle

Im Bereich der Betriebswirtschaftlichen Standardsoftware oder ERP-Software ist damit ein abstraktes (nicht auf ein bestimmtes Unternehmen bezogenes) Modell der Unternehmensrealität gemeint. Dabei werden heute, in Anlehnung an Scheer’s Arbeiten, Modelle bzgl. der Datenbanken, der Organisationsstrukturen, der Funktionen (Tätigkeiten) und der Geschäftsprozesse unterschieden. Hier ist dann auch von Unternehmensmodellierung die Rede.

Eine Diskussion des Begriffs auf dem allgemeinen Hintergrund der Gestaltung Integrierter Informationssysteme mit weiteren Literaturhinweisen findet sich bei [Hohmann 1999, S. 56ff].

S

Stammdaten

Stammdaten sind Teil der Datenbestände (betriebswirtschaftliche und technische), die ein Unternehmen zur informationellen Absicherung benötigt, und zwar der Teil, der nur in Ausnahmefällen verändert wird.

„Die wichtigsten Stammdaten einer integrierten IV sind: Kunden, Lieferanten von Erzeugnissen und Dienstleistungen ..., Teile - unter dieser Bezeichnung sollen Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie Halb- und Fertigfabrikate zusammengefaßt werden -, Stücklisten ..., Arbeitspläne ...., Betriebsmittel, Kostenstellen und Personal.“ [Mertens 1995, S. 21].

„Stammdaten unterliegen selten Veränderungen und bilden die Basis von Integrierten Systemen. Stammdaten sind zustandsorientierte Daten, die der Identifizierung, Klassifizierung und Charakterisierung von Objekten (Sachverhalten) dienen und die über einen längeren Zeitraum hinweg unverändert zur Verfügung stehen. Typische Stammdaten sind Kundenstamm, Lieferantenstamm, Preis- und Konditionenstamm, Artikelstamm, Stücklisten, Arbeitspläne, Kostenstellen usw.“ [Hohmann 1999, S. 92], s.a. Bewegungsdaten

Stellen

Stellen sind die kleinsten organisatorischen Einheiten im Unternehmen.

V

Vorgehensmodelle

„Vorgehensmodelle legen für die Aktivitäten, die im Rahmen der Tätigkeit softwareproduzierender Einheiten (SPEs) notwendig sind, deren wechselseitige Beziehungen fest und geben vorgeschriebene Reihenfolgen an.“ Sie bringen auch gleich ein Beispiel: „Das Wasserfallmodell ist das bekannteste Modell zur Softwareentwicklung; es bildet den gesamten Lebenszyklus einer Software durch sequentielle Unterteilung in Phasen ab.“ [Bullinger und Fähnrich 1997, S. 11]. In dieser Arbeit findet sich auch ein Vergleich unterschiedlicher Vorgehensmodelle des Software Engineerings (S. 11ff).

Im Umfeld Betriebswirtschaftlicher Standardsoftware wird ebenfalls von Vorgehensmodellen gesprochen, im Sinne von Vorschlag für die Einführung. Bekanntestes Beispiel ist das Vorgehensmodell der SAP für die Einführung von R/3.

W

Wertschöpfung

Eigentlich bedeutet Wertschöpfung: „Beitrag, den ein Unternehmen zum Bruttoinlandsprodukt beiträgt“ [Schneck 1998, S. 779]. Die Betriebswirtschaftslehre versteht unter Wertschöpfung das Betriebsergebnis abzüglich externer Vorleistungen [Stahlknecht 1995, S. 235]. Steinbuch definiert wie folgt: „Wertschöpfung wird üblicherweise als Differenz von Betriebsertrag und Vorleistungen definiert.“ Er führt die Definition des Verband Deutscher Maschinenbauanstalten (VDMA) an: Wertschöpfung = Betriebsertrag – Vorleistungen [Steinbuch 1998, S. 33]. Im Zusammenhang dieser Arbeit ist der Begriff von Bedeutung für das Konzept der Wertschöpfungskette.

Wertschöpfungskette

Der Begriff Wertkette oder Wertschöpfungskette (valuechain) geht auf Porter zurück (vgl. [Porter 1985], [Porter 1998]). Die Wertschöpfungskette besteht aus neun Firmenaktivitäten, die zur Herstellung und Wertsteigerung eines Produkts beitragen (einschließlich der Realisierung einer Gewinnspanne). Grob sind die Firmenaktivitäten unterteilt in ausführende Aktivitäten(auch primäre genannt), die direkt mit Herstellung, Vertrieb, usw. verbunden sind (z.B. Beschaffung, Vertrieb, Produktion) und sekundäre, mit denen die ausführenden unterstützt werden (Finanzwesen, Controlling, Personalwesen, usw.). Es versteht sich, dass Wertschöpfungsketten auch Geschäftsprozesse sind (vgl. auch [Stahlknecht 1995, S. 235] sowie für eine Kurzdarstellung [Schneck 1998, S. 779]).